Gasnebel

 

Deep Sky

 

  

Omeganebel M17

  

© Hubble

Der Raum zwischen den Sternen ist nicht leer, sondern enthält an vielen Stellen mehr oder minder dichte Wolken aus interstellarer Materie, vorwiegend Wasserstoff. Sie verraten sich entweder durch ihre lichtschluckende Wirkung oder können durch benachbarte Sterne auf unterschiedlichste Weise zum Leuchten gebracht werden. Schon mit bloßem Auge, zumindest aber mit einem Fernglas kann man einige hellere, diffus leuchtende Objekte am Nachthimmel erkennen.

Einer der bekanntesten und am leichtesten zu beobachtende leuchtende Gasnebel ist im Sternbilder Orion südlich der drei Gürtelsterne zu finden. Die Astronomen kennen ihn als riesige Sterngeburtsstätte in einer Entfernung von 1900 Lichtjahren. Die bereits fertigen, jungen Sterne regen mit ihrer starken Ultraviolettstrahlung das Gas zum Leuchten an. Das Leuchten dieser Emmisionsnebel kommt daher zu Stande, dass die Partikel der Nebel durch die enorme Strahlung der Nachbarsterne ionisiert werden und beim rekombinieren der Atomkerne mit den Elektronen Energie im Bereich des sichtbaren Lichtes ausstrahlen.

 

Geburtsstätte der Sterne

© Hubble

Mitunter reicht die Energie naher Sterne jedoch nicht aus, um das Gas einer interstellaren Wolke zu ionisieren. Trotzdem können auch diese Sterne die umgebene Materie sichtbar werden lassen, und zwar als sogenannten Reflexionsnebel. Hier leuchtet da Gas nicht im eigenen Licht, sondern eingelagerte Staubteilchen werfen das auftreffende Sternenlicht zurück. Zwar sind Reflexionsnebel aufgrund des meist geringen Staubanteils nicht gerade hell, doch findet man hier ein weiteres Farbspektrum als bei Emissionsnebeln.

 

Ebenfalls zu den leuchtenden Gasnebeln zählen die sogenannten Planetarischen Nebel oder Supernova-Überreste. Dabei handelt es sich um Materie, die späten Entwicklungsstadien eines Sterns abgestoßen wurden. Die Gase eines Planetarischen Nebels werden von dem Stern im Zentrum zum Leuchten angeregt, denn beim Absprengen der äußeren Gashüllen liegt dort nun der heiße Sternenkern frei.

  

Kollabierender Stern

  

© Hubble

Planetarische Nebel zeigen eine große Formenvielfalt, die von einfachen Gasringen über hantelförmige Umrisse bis hin zu schmetterlingsähnlichen Gaswolken reicht. Ein bekanntes Beispiel ist der Krabbennebel im Sternbild Stier. Er geht auf eine Supernova-Explosion zurück, die am 4 Juli 1054 von chinesischen Astronomen beobachtet wurde. Der ovale Nebel lässt sich schon mit einem Fernglas als diffuser Lichtfleck erkennen.

 

 

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